Auch 24 Jahre nach dem Völkermord ist der Dienst der Versöhnung in Ruanda enorm wichtig. Große Teile der Bevölkerung leiden noch unter den Traumata des Erlebten.

Viele Täter werden nach Verbüßung ihrer Haftstrafen aus den Gefängnissen entlassen und kehren in ihre Dörfer zurück, wo sie auf die Opfer ihrer Gräueltaten treffen. Dies führt zu vielerlei Problemen, die das soziale Miteinander erschweren und zum Teil auch unmöglich erscheinen lassen.  

Der Dienst der Versöhnung stellt hier einen Schlüssel zur Bewältigung dieser Situation dar. Wir kooperieren dazu mit dem Dienst der lokalen NGO  „CARSA“ (Christian Action for Reconciliation and Sozial Assistance)  in der Region Mugina.

Täter und Opfer werden zu einem Versöhnungsseminar eingeladen. Wenn sie den Schritt der Versöhnung gegangen sind, erhalten sie gemeinsam eine Kuh, für die sie täglich gemeinsam sorgen müssen. In der ruandischen Kultur ist die Kuh ein Zeichen von Reichtum, Wohlergehen und Ehrerbietung.

Zunächst wird beim Haus des Opfers gemeinsam der Kuhstall gebaut. Dort bleibt die Kuh bis sie ihr erstes Junges gebiert. Dieses Kalb erhält dann der Täter. Durch die gemeinsame Pflege der Kuh lernen Täter und Opfer auf der täglichen Basis, einander zu begegnen und den Alltag zu teilen. Regelmäßig treffen sie sich mit anderen Tätern und Überlebenden in kleinen Versöhnungsgruppen. Dort sprechen sie über die Fortschritte, aber auch über die Schwierigkeiten, denen sie sich stellen müssen. Dies ist der Ort, wo sie weitere Hilfe und Ermutigung für ihr Leben erhalten.

Täter und Opfer versöhnt in Mugina (Ruanda)

Unterstand für Kuh

 

P.S.   Neben GOD CARES e.V. arbeitet auch das Institut für Auslandbeziehungen (Auswärtiges Amt) mit unserem Kooperationspartner CARSA zusammen.

Cows for Peace Projekt